Sonntag, 21. März 2021

Rabenprinz

 Titel: Rabenprinz

Autor: Margaret Rogerson

Reihe: Einzelband

Sprache: englisch original "An Enchanment of Ravens"

Seiten: 384

Verlag: cbj

Lesereise: Isobel ist unter den Elfen eine bekannte Portraitmalerin. Weil die Elfen selbst keine Künste ausführen können, müssen sie auf das Können der Menschen zurückgreifen und das tun sie auch. Isobel hat keine Probleme Kundschaft zu bekommen, dennoch muss sie stets auf der Hut sein. Eine unachtsame Bemerkung und ein Elf könnte entscheiden sie wäre als Ziege besser aufgehoben. Deshalb verfasst sie ihre Wünsche zur Bezahlung auch immer sehr bedacht. Doch als der Herbstprinz sein Portrait bei ihr malen lässt, stellt sich ihr altes Leben auf den Kopf und das nur weil sie eine wahrhafte Meisterin ihres Fachs ist.

 

Das Buch hält was es verspricht: ein Märchen und eine Liebesgeschichte, Magie und politsche Feenintrigen. Am Ende natürlich ein Happy End.

Im Großen und Ganzen ist der Weltenbau in Ordnung. Der Schreibstil ist der miterlalterlich angehauchten Welt sehr gut angepasst. Doch es gibt einen entscheidenden Fehler: die Sache mit den Gefühlen. Auf der einen Seite wird gesagt das Elfen nicht zu Gefühlen fähig sind und dennoch können sie fühlen Ärger, Verwirrung, Beschämung... hierbei wurde nicht konsequent durchgezogen oder es nicht korrekt erklärt.

Die Welt scheint auch etwas klein. Als Isobel und Rook in einer Szene aus der Anderwelt fliehen, bleibt ihnen am Ende nur nach Whimsy oder in die Anderwelt zurückzuegehn, was beides keinen Sinn machen würde. Was ist denn ausserhalb von Whimsy? Das wird jawohl nicht die einzige Menschenstadt sein!

Die Handlung war ziemlich zielgerichtet. Es gab keine großen Wenden die man nicht hätte auf die eine und andere Weise hätte vorraussehen können. Ich empfand das allerdings nicht als störend, denn die Geschichte hat genau das gehalten was sie versprochen hat.

Die Elven waren teilweise arschaisch und alte Wesen, was sehr gut in diese Geschichte passte. 

Die Kampfszenen waren bis auf eine Ausnahme etwas enttäuschend. Hier hätte eine bildreichere Ausarbeitung Abhilfe geschafft. Man könnte allerdings auch denken das dies absichtlich war, da es sich ganz gut in den Unterton der Geschichte eingefügt hat.

Die Liebesgeschichte war sehr nett. Es ging vielleicht etwas schnell, aber es war noch einigermasen nachvollziehbar. Da Isobel und Rook gut zusammen harmonisiert haben, war das für mich persönlich in Ordnung.

Isobel
ist eine pragmatische Protagonist die sechs Eier die Woche mehr als Bezahlung schätzt als goldene Haare oder Perlen als Tränen. 😉 Sie war clever und hat nachvollziehbar gehandelt.

Rook
ist der arrogante Prinz. Er unterscheidet sich von den anderen Elven, ist aber niemand der sich absondert. Auch warum er so ist wie er ist hängt mit seinem Leben zusammen. Endlich hat mal jemand eine sinnvolle Erklärung geliefert! Rook war derjenige der die meiste Entwicklung durchmachte.

Emma, March und May
Ich mochte das Isobel eine den Umständen entsprechend eine gesunde Beziehung zu Emma hatte. Auch wenn ich weder mit Emma, noch den Figuren von March und May etwas anfangen konnte. Ihre Rollen kamen für mich zu kurz und so konnte selbst Isobels Sorge ab und zu daran auch nichts ändern.

Gadfly
War ein interessanter Charakter, da man ihm wirklich die Rolle abnham die er Anfangs stets einnahm. Daher war seine wahre Enthüllung mit eine der Interessantesten im Buch.

Hemlok und der Erlkönig
Hemlok hätte eine sehr interessante Figur sein können aber leider wurde das Potenzial nicht genutzt. Das war wirklich sehr schade da ich immer das Gefühl hatte hier wurde etwas angedeutet, das aber leider nie eingetroffen ist. 😟

Der Erlkönig hingegen war genau wie ich mir einen Erlkönig vorstelle. Man hat richtig gemerkt wie er der Welt entrückt war.

Die Sache mit den Gefühlen hätte besser definiert sein können und die Kampfszenen bessser ausgebaut.

Auch die Sache mit der Kunst war schwammig. Elfen sind nicht im Stande Künste auszuführen, dennoch kreiert Rook das ein oder andere und letzendlich ist Magie selbst eine Art zu kreiren. Es heisst ja nicht umsonst "magische Kunst" oder "Kunst der Magie". Hier hätte ich mir ein paar deutlichere Regeln gewünscht um das Problem zu lösen.

Dies ist eine sehr schöne märchenartige Geschichte mit einem Hauch von arschaischen Wesen und Magie. Ich habe es die Geschichte sehr genossen und werden auf jeden fall noch weitere Bücher von dieser Autorin lesen.

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