Sonntag, 15. Dezember 2019

Wintersong

Titel: Wintersong
Autor: S.Jae-Jones
Reihe: Einzelband
Seiten: 458
Verlag: IVI (Piper Verlag)

Lesereise: Liesl kennt die Sage vom Erlkönig. Denn ihre Großmutter hat sie immer vor den Kobolten und Wesen der Unterwelt gewarnt. In den Winternächten haben sie gemeinsam Salz im Haus verteilt. Doch je älter Liesl wird, desto mehr treten die Geschichten in den Hintergund. Ihr Bruder Jakob hat ein wichtiges Vorspiel und wenn das klappt, kann endlich wieder einer aus ihrer Familie es schaffen! Liesl selbst liebt das komponieren, doch als Mädchen ihrer Zeit, ist das keine angemessene Beschäftigung. Da kommt ihr ein Versprechen aus früher Kindheit ganz gelegen. Doch man sollte besser aufpassen wem man ein Verpsrechen gibt.


Das Buch transportiert eine recht düstere Athmosphäre und das ist auch die Stärke der Autorin. Sie schafft es prima Stimmungen weiterzureichen. Die Geschichte orientiert sich auf sehr interessante Weise am Erlkönig und ich war sehr gespannt auf diese Interpretation.

Die Charaktere waren okay, dennoch ist der Funke nicht übergesprungen.  Das lag teilweise an dem Erzählstil. Die Geschichte wird aus Liesls Perspektive erzählt, doch der sehr lyrische Schreibstil erlaubt keine Nähe.
Trotzdem konnte ich mich mit Käthe, den Eltern, der Großmutter, Joseph und Liesl nicht besonders anfreunden.

Liesl
hat eine spezielle Sichtweise, die deutlich ihrem Zeitgeist enspricht. Für unser eins ist das heute etwas befremdlich und daher wird es schwer mit ihr eine Verbindung einzugehen. Sie verstrickt sich immer mehr in ihren eigenen Gefühlen, versteckt hinter ihrer Maske, die sie für alle anderen trägt und die ihr kaum die Möglichkeit lässt, sie selbst zu sein. Liesls Selbstfindung spielt hier eine große Rolle und das war teilwesie ermüdend zu verfolgen.
Man bekommt Märchenathmosphäre und auch wenn die Story an einigen Stellen, besonders im "Feenreich" etwas verschwommen wirkt, so hat das doch ganz gut zum Thema gepasst. Sehr schön war, wie alte Ideen und Werte eingebaut und umgesetzt wurden. Das alte Prinzip vom sakralen Königstum und Gott & Göttin haben sich perfekt in diese Wiedererzählung des Erlkönigs gefügt.
Die Musik hat dabei keinen geringen Anteil und speißt unsere Vorstellung von den Vorlieben in der Feenwelt. Ein bisschen viel Klischee vielleicht, aber gut gemacht.

Der sehr lyrisch angehauchte Schreibstil war zuviel, machte alles extrem langatmig. Die Sprache war der Zeitperiode zwar sehr gut angepasst, doch die teils sehr detailreichen Beischmückungen waren mir einfach too much. Die Handlung im Feenreich war stark weichgezeichnet - irgendwie verschwommen - was vermutlich gewollt war, aber nicht gut zu lesen. Höhepunkt und dramaturgischer Aufbau haben darunter gelitten.

Eine gute Geschichte mit solider Umsetzung und märchenhaftem Charakter, aber einen zweiten Teil würde ich nicht lesen wollen.


1 Kommentar:

  1. Hallo! Ich hoffe, du hattest schöne Weihnachten :D
    Ich weiß, der Kommentar hier passt nicht wirklich zu deinem Post, aber ich wusste nicht, wo ich sonst hinschreiben solle... Du hattest vor ein paar Tagen bei mir auf dem Blog hinterlassen, dass du Interesse hättest, an der Aktion "Lieblingsbücher lesen" mitzumachen. Ich habe dazu jetzt eine Seite auf meinem Blog erstellt. Wenn du weiterhin mitmachen möchtest (worüber ich mich sehr freuen würde!), dann könntest du bitte eine Liste mit deinen Lieblingsbüchern erstellen, damit es ab Januar losgehen kann. Alle Infos hier:
    https://i-am-bookish.blogspot.com/p/aktion-lieblingsbucher-lesen.html
    Viele Grüße,
    Caroline

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