Titel: A gathering of shadows
Reihe: A Darker Shade of Magic (Band 2; dt. Band 1: Die vier Farben der Magie ab 27.April)
Autorin: Victoria E. Schwab
Seiten: 311
Verlag: Titan Publ. Group Ltd.
Lesereise: Vier Monate sind vergangen seit Kell sein London gerade noch so vor dem Verfall retten konnte. Vier Monate seit er Delilah zum letzten mal gesehen hat. Kell ist hin und hergeissen zwischen seinem Leben und dem das er in Rhys Hände gelegt hat und welches die beiden untrennbar miteinander verbindet. Auch Rhys lässt das nicht kalt. Tortzdem versucht er sich seiner Rolle als zukünftiger König zu stellen und richtet das größte Magierduell ihrer Welt aus: die Element Spiele. Von überall strömen die Menschen zusammen um das Großereignis zu sehen oder daran teilzunehmen, egal ob sie in diese Welt gehören oder nicht. Doch während man im roten London versucht seine Macht zu festigen und zum Alltag zurückzukehren, braut sich im schwarzen und weissen London ein Sturm zusammen. Ein Sturm, der so gewaltig ist, dass er das Gleichgewicht zerstören kann. Keine leichte Aufgabe für jemanden der noch gar nichts von seinem Glück weiss...
Ich bin hin und hergerissen.
Die Welt welche Ms. Schwab erschaffen hat ist immer noch brilliant. Ihre Figuren glänzen mit ihren ganz und gar nicht perfekten Charakteren und jeder hat seine ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen.
Ich war ein wenig enttäuscht das die Handlung sich im zweiten Band hauptsächlich um einen großen Wettkampf dreht. Warum? Weil ich nicht mit so etwas banalen gerechnet habe und das ist eigentlich eine gute Sache, denn damit hat es die Autorin geschafft mich zu überrumpeln. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschildert. Da wäre Lila's: die sich ihren Traum endlich erfüllen konnte, aber feststellen muss das auch dies ihr nicht hilft Ruhe zu finden. Kell's Perspektive: die uns seine inneren Dämonen vor Augen führt. Außerdem seinen Zwiespalt zwischen Loyalität und dem Wunsch nach Freiheit. Dann hätten wir noch Rhy's: der sich selbst die Schuld gibt an allem was im ersten Band geschehen ist, obwohl wir ja alle wissen wer die wahren Übeltäter sind. Und die Sicht von Alucard Emery der eine neu eingeführte Figur ist und ich weiss nicht was ich davon halte wichtige Nebenfiguren in einem 2. Band neu einzuführen. Wie auch immer, Alucard ist höchst interessant und hat seine eigenen Bande die -natürlich- zurück ins Königshaus führen. Ein Wort zu Delilah Bard (oder Lila): sie bewegt sich in einem Grauraum zwischen gut und böse ohne es selbst zu wissen. Das macht sie zu einer der vielschichtigsten Figuren, denn man weiss nicht wohin es mit ihr führen wird. Bei allen anderen kann man sich sicher sein auf welcher Seite sie stehen.
Im ersten Band hat es die Autorin grandios gemeistert den Leser so sehr zu verwirren das es fast unmöglich war irgendetwas vorherzusagen. Man wusste nur genauso viel wie die Figuren selbst und
das war manchmal sehr wenig. Diesmal ist man als Leser den Figuren grundsätzlich vorraus. Die Spannung leidet darunter glücklicherweise kaum, dennoch hoffe ich das sie diese Taktik nicht im 3. Band fortführt. Am offensichtlichsten finde ich Lila's Geheimnis und es ist ein wenig albern das sie es selbst sich selbst nicht eingesteht. Ich bin mir zum Beispiel sicher das Alucard es weiss und Meister Tieren zumindest etwas ahnt... Kell wird vermutlich mal wieder im dunkeln tappen, hehe. Aber das ist sein Schicksal! ;-)
Die Kämpfe sind meiner Meinung nach die größte Schwäche der Autorin. In den Beschreibungen zu den einzelnen Wettkämpfen ist mir deutlich aufgefallen das sie zwar versucht zu beschreiben das z.B. Kell sich elegant bewegt und sie zaubert einen damit auch ein paar schöne Bilder herbei, aber im großen und Ganzen bleiben ihre Beschreibungen allgemein und finden wenig Ausdruck in Details. Das "Show don't tell" ist hier nicht so gut umgesetzt wie sie das sonst überall fantastisch macht und damit wirkt die ganze Wettkampfgeschichte etwas farblos. Nichtsdestotrotz schafft sie es dass zumindest durch den Rest ihres lebhaften Erzählstils einigermasen gut zu kaschieren.
Der 2. Band ist in der Stimmung deutlich ruhiger, was mir persönlich entgegen kam, denn der 1. war einfach tödlich aufregend.
Kell kommt zu ein paar Einsichten die lange überfällig waren und das ist top eingefädelt. Das Ende ist natürlich ein mieser Cliffhanger und auch etwas merkwürdig. Denn mal ehrlich, der Kell den wir kennengelernt haben geht doch nicht einfach mit irgendeiner Tante aus dem weißen London mit, hallo?! Ts! Na ja, ich schiebe das mal auf seinen leicht verwirrten Gemütszustand und wenn man diese Tatsache mal aussen vor lässt - war das Ende passend. Jetzt MUSS man den dritten Teil lesen, denn man will ja wissen was aus Lila wird. Welchen Weg sie am Ende wählt, denn eines ist sicher: es wird in irgendeiner Weise ein Happy End geben. Die Frage ist nur werden das auch alle erleben?
(Ich gehe dann mal "A conjuring of Light" besorgen....)
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