Sonntag, 5. März 2017

Abgebrochen: Die Chroniken der Fae


Titel: Chroniken der Fae - Aus Papier und Asche
Reihe: Chroniken der Fae
Autorin: Ruth Frances Long
Seiten: 444
Verlag: cbt

Lesereise: abgebrochen auf Seite 159; Inhaltsangabe bei cbt

Es ist so schade! Das ist mein 2. Anlauf dieses Buch zu lesen, doch es nützt nichts.

Das Cover und der Titel sind marketingtechnisch sehr clever gewählt. Beides lässt viel Raum für eine fantastische Geschichte und ich bin offen ans Lesen herangegangen. Beim ersten Versuch vor 1 Jahr habe ich schon nach ein paar Seiten aufgehört, weil der Schreibstil der Autorin sich zu sehr in Detials und Satzspielereien verliert (das soll doch nicht etwa Hochliteratur werden?). Diesmal habe ich das hingenommen und versucht mich mit der Geschichte selbst anzufreunden. Aber leider hat es nicht geklappt. Die Figuren sind farblos und flach. Jinx ist einfach viel zu offensichtlich der tolle Typ, aber er kann es nicht beweisen! Man kann doch so etwas nicht einfach in den Raum stellen, nur um einem gut verkaufbarem Klischee gerecht zu werden. Figuren müssen sich beweisen! Es ist der Leser der entscheidet welche Figur der tolle Typ ist, der Autor kann dies nur durch zeigen beeinflussen. Aber hier wird nichts gezeigt, genauso mit allen anderen Figuren. Das ist überhaupt das größte Problem: es gibt zu viele Figuren die alle wichtig sein sollen - doch es kommt einfach nicht beim Leser an. Man muss schon mit vielen Figuren umgehen können (siehe Brandon Sanderson for one), oder man muss sich auf wenige beschränken und die dafür gut machen. Wo ist bei Jinx die Motivation? Wo ist sie bei Izzy's Freunden? Ihrer Familie? Ihr selbst? (Mal davon abgesehen das ich Izzy schrecklich fand, aber das ist Geschmackssache.)

Die Handlung, hilfe! Kann man das überhaupt so nennen? Ich Suche die eigentlich noch. Erst sieht Izzy Schatten vor ihrem Haus und rennt panisch in ihr Zimmer, keine Sekunde später hat sie das schon wieder vergessen und geht raus?! Zu ihrer Mutter sagt Izzy sie geht ins Bett und dann geht sie plötzlich in die Stadt in diesen Club mit ihren Freunden und ach... hilfe... das macht alles überhaupt keinen Sinn! Ich habe das Kapitel 2x gelesen um ein Stück roten Faden zu finden. Die Figuren sagen eine Sache, machen aber etwas ganz anderes und dann wird es so dargestellt als wäre das die Aktion die von Anfang an geplant war. Hä?!

Irland... ich habe mit solchen Büchern immer Pech. Warum muss immer alles Irische so verklärt werden? Und wieso müssen immer diese ganzen gälischen Wörter benutzt werden ohne Erklärungen oder einen Ausspracheführer? Ich weiss was ein "geis" genau ist und wie es ausgesprochen wird, aber für andere macht so ein hingeschmettertes Wort gar keinen Sinn und das ist nur 1 Beispiel von vielen. Das Wissen muss sie ihren Lesern schon mitgeben.
Die Grundidee: Wieso muss man immer - immer - aus dem gleichen Sidhe Klischeetopf schöpfen?! Ich habe das wirklich satt! Die Autorin hat englische Literatur studiert, das ist schön und gut. Das heißt aber noch lange nicht das sie auch das Handwerk für kreatives Schreiben besitzt. Ich dachte wirklich hier kommt mal etwas Erfrischendes. Leider geht es aber nur um den gleichen abgedroschenen Feenkrempel, mit tausend Feen-politischen Verwirrungen, wie ich ihn schon x-Mal gelesen habe. Auch wenn das hier mit einer Portion Engel gewürzt wird, macht es das nicht besser.  Hier fehlt einfach die Kreativität. Der Spannungsbogen ist bis jetzt noch nicht aufgetaucht und die Sätze... ehrlich wenn ich hochtrabende Literatur lesen will, dann mache ich das, aber das will ich ganz sicher nicht in einem YA Buch.

Ich vergebe 1 Reisekoffer für das Cover und den Titel - praise to the german Marketingteam, Ende und Out.


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