Dienstag, 1. März 2016

Vernichtung: Zwischen Schnee und Ebenholz

Titel: Zwischen Schnee und Ebenholz
Reihe: Märchenherz (Band 1, erschienen bereits Band 2)
Autorin: Ann-Kathrin Wolf
Seiten: 280 (Printausgabe)/ gelesen E-Book
Verlag: Impress

Reise: Alex hat es in der Schule nicht leicht. Besonders Niklas, einer ihrer Mitschüler, hat es auf sie abgesehen. Als der gutaussehende Lehrer William Grimm an ihrer Schule auftaucht, ändert sich jedoch einiges. Alex scheint es immer schlechter zu gehen und dann kommen auch noch zwei neue Mitschüler auf ihre Schule. Außerdem erfährt sie etwas über ihr Erbe, dass sie nie erwartet hätte. Wo das alles hinführt? Nun, auf jeden Fall zu einem angebissenen Apfel.


Die Grundidee ist nicht neu, aber ganz nett. Das Cover ist der Geschichte entsprechend aufbereitet und an sich schnuckelig. Das war das posotive, es folgt die Kritik:
Mir ist es ein absolutes Rätsel wie der Verlag diesen Text veröffentlichen konnte und vorallem, wie die Autorin eine Finalistin des "goldenen Pick" (Wettbewerb für Kinder- und Jugendbuchmanuskripte von Chicken House und F.A.Z) werden konnte. Da fragt man sich doch, wie "brilliant" die anderen eingesandten Texte waren!

Die Charaktere sind völlig unterentwickelt. Der Bösewicht hat nur ein Motiv: böse sein um des Bösen Willen. Was?! Okay er will auch mehr Macht. Aber das wollen sie doch alle.
Alle Figuren sind natürlich wunderschön. Wie könnte auch jemand mal normal aussehen? Unsere Protagonist Alex weiss natürlich nichts von ihrer Ausstrahlung und ist eine Aussenseiterin. Was ich auch nicht verstehe ist die Beziehung zu ihrer Oma. Diese wird als sehr nah beschrieben, aber nicht bewiesen. Denn im Gegenteil, Alex und ihre Oma reden kaum miteinander. Selbst ihre Verletzung zeigt sie ihrer Oma nicht und auch bei Problemen behält sie die lieber für sich. Das wäre in Ordnung, wenn die Autorin nicht vorrausgestellt hätte, dass die beiden eine innige Beziehung haben. Hinzu kommt, dass Alex zwar gefühlte 100 mal am Tag Kaffee trinkt, aber nie etwas isst und sich dann wundert, dass sie ständig umfällt. Außerdem braucht man sich auch nicht wundern, dass man bei einer offenbar entzündeten Wunde (wenn auch mgaisch) irgendwann umklappt. Welcher normale Mensch würde da denn nicht mal zum Arzt gehen?!
Weiter geht es mit Lilly, eine Freundin wie aus dem Bilderbuch, die sogar nachts zu ihr nach Hause kommt. Schön und gut, macht aber keinen Sinn. Denn die Oma ist ja nebenan. Man könnte mit ihr direkt sprechen, aber nein. So kann man die Story natürlich ordentlich strecken. Von den Typen möchte ich gar nicht erst anfangen! Da ist einer perfekter und unfähiger als der andere.

Das waren die schreklichsten unreifsten, unrealistischsten, unmotiviertesten, uncharaktisiertesten Charaktere des Jahres!

Es gibt keinen Weltenbau. Es wird Seitenlang ein Märchen einfach nur wiedererzählt. Da fragt man sich was das soll? Hat die Autorin keine Lust gehabt selbst zu schreiben? Sie mag Märchen, okay, schön. Sie schreibt ja auch eines. Aber die Betonung liegt doch auf selber schreiben. So trägt das nichts zur Dramaturgie im Buch bei. Die Handlung ist einfach gestrickt, vielleicht zu einfach. Darüber könnte man noch streiten, aber es war viel zu vorhersehbar. Ich weiss auch nicht wie ich Fehler beschreiben soll: zum Beispiel steht Alex in einer Szene in der Küche, auf einmal zündet ihre Oma den Kamin an. Okay, den haben sie in der Küche?! Hm. Oder sie hat plötzlich Geburtstag - ihren 18. moment, wo wurde das zuvor erwähnt? Ah ja, den kann man natürlich mal vergessen. Kein Wunder sooft wie Alex umkippt, da hat sie sich sicherlich was am Kopf getan.
Außerdem fand ich es auch etwas merkwürdig in welche Richtung sich der Endkampf entwickelte. Sie soll sich mit dem evil Guy "vereinen im Blute und im Fleische" - gut, wir alle wissen was das bedeutet. Aber wieso muss Lukas dabei zusehen?! Waaas?! Das ist dann aber eine andere Art Buch...

Ich finde der Handlung fehlt es eindeutig an Strucktur und die Welt, sowie die Charaktere, gehören viel besser ausgebaut. Es liest sich wie eine Rohfassung. Lieber Impress Verlag, habt ihr die Story etwa an Eurem Lektorakt vorbeigeschmuggelt?

Ich vergebe einen Koffer für das Cover und die Grundidee. Den 2. Teil Zwischen Blut und Krähen werde ich keinesfalls lesen. Denn wie soll das auch verbessert werden?


2 Kommentare:

  1. Hallöchen,

    ging mir wirklich ähnlich, der erste Teil hat mir gar nicht gefallen und dieses ewige Kaffegetrinke *grrrh*
    Ich muss aber sagen, dass mich der zweite Band dann wirklich begeistern konnte ^^

    LG, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2015/11/marchenherz-reihe-zwischen-blut-und.html

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    1. Wirklich? Hm... kann mir gar nicht vorstellen wie das besser werden soll. xD Aber Wunder soll es ja geben.

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