Donnerstag, 21. Mai 2015

Ist die Zuflucht die Erlösung?

Titel: Die Zuflucht
Reihe: Razorland Trilogie (Die Enklave - Band 1)
Autor: Ann Aguirre
Übersetzer: Michael Pfingstl
Seiten: 378
Verlag: blanvalet

Reiseweg: Zwei, Bleich, Teagan und Pirscher sind in "Erlösung" angekommen. Einem alten erneuerten Fort, das eine beachtliche Siedlung vor den Monstern beschützt. Die Menschen leben wie in den alten Zeiten, keine Technologie, einfache Regeln die teilweise eine Erneuerung vertragen könnten. Dennoch ist es in Erlösung relativ sicher, zumindest solange bis die Stummies sich anfangen zu verändern. Schon bald muss Zwei wieder um ihr Leben kämpfen und auch um das ihrer Freunde. Ihr Jahrelanges Training kommt ihr dabei zu Gute. Doch als die Monster schließlich einen Plan ersinnen, müssen Zwei und ihre Freunde erkennen, das Erlösung doch nicht der sichere Platz ist, den sie sich erhofft hatten.

Zuerst für alle die den ersten Band der Reihe bereits kennen: der 2.Band ist fast genauso stark wie der Erste. Das Buch ist im Ganzen nicht so spannend. Das liegt aber daran, dass die Ereignisse sich nicht so schnell überschlagen - sprich an der Handlung. Aber es ist noch genauso gut geschrieben und schnell durchgelesen.

Zwei ist immer noch eine fantastische, starke und gut ausgeglichene Protagonistin, der man anmerkt das sie mit der Situation nicht ganz zufrieden ist. Ein Leben wie es Erlösung für sie bietet, ist sie einfach nicht gewöhnt und sie kann sich auch nicht daran anpassen. Natürlich weiß sie aber den Komfort zu schätzen und sie entwickelt sich weiter. Ich finde es immer fantastisch wenn sich Charaktere wirklich weiterentwickeln und "erwachsener" werden. Auch die anderen Figuren wie Pirscher oder Bleich verändern sich der Situation entsprechend. Letzerer driftet allerdings in eine Richtung ab, die ihn -für mich- ein wenig unsymphatisch macht. Aber auch das ist absolut nachvollziehbar anhand seiner Erlebnisse. Die Nebencharaktere sind diesmal sogar besser herausgekommen, als in Band 1. Die Autorin hat sich in dieser Hinsicht verbessert.
Die Story lebt mehr von den Charakteren und weniger von der Aktion. Ein interessanter Wechsel, wie ich finde. Es passt gut zur Handlung und die Autorin ist geradeso an der Schwelle von "langweilig,  zu viel Gedusel" vorbeigeschrammt. 
Diese ganze Theorie, das sich die Stummies (ich habe total vergessen wie Zwei die eigentlich nennt) weiterentwickeln, ist was ganz Neues für mich. Irgendwie sind die Monstermutanten ja sonst eigentlich genau nur das: Monstermutanten. Übrigens dachte ich immer es wären Zombies, aber vermutlich hatte schon jeder andere Leser vor mir begriffen das es sich tatsächlich um Mutanten handelte.
Das die gute Frau längere Zeiträume in denen nichts passiert immer von Zwei zusammenfassen lässt, als kurze Beschreibung, fand ich unnötig. Ich hätte mich nicht daran gestört wenn sie das einfach ausgelassen hätte, das hat am Ende ein wenig den Lesefluss gestört und auch gar nicht zum Erzählstil gepasst. 
Ich muss sagen ich bin ein richtiger Fan von Zwei geworden sie ist jetzt offiziel meine Kriegerheldin. Die Schlachten vergehen praktisch wie im Rausch und da sie das für Zwei ja wirklich tun, empfand ich die Beschreibung entsprechender Szenen sehr passend und gut ausgewählt. Das ganze Gemetzel erschien dadurch etwas abgeschwächter als im ersten Buch.
Ich warte jetzt GESPANNT, wie ein Flitzebogen auf den 3. Teil. Ich finde übrigens auch das sich die Reihe wunderbar als Filmvorlage eignet, wo das ja momentan auch geradeso Mode ist. Das fände ich richtig cool! Vermutlich werden einige gleich "NEIN!" rufen, aber ich finde ein Vergleich mit "Die Bestimmung" nur blutiger, hier schon angebracht.
Diesmal also wieder 4 Reisekoffer, denn da geht noch mehr!



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